Das menschliche Gehirn ist cein faszinierendes Organ, das als Steuerzentrale unseres Körpers fungiert. Es ist verantwortlich für all unsere Denk-, Fühl- und Steuerungsprozesse. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf den Aufbau des Gehirns, seine vielfältigen Funktionen und die häufigsten Erkrankungen, die es betreffen können. Dabei beleuchten wir auch die Rolle des peripheren Nervensystems und zwei der wichtigsten Gehirn-Nährstoffe: Phosphatidylserin und Phosphatidylcholin.
Top-5-Fakten über das Gehirn
- 1. Gehirnfunktionen: Das Gehirn ist die zentrale Steuerzentrale des Körpers und sorgt für Denken, Gefühle, Bewegung und lebenswichtige Körperfunktionen.
- 2. Gehirnaufbau: Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm arbeiten zusammen, um Kreativität, Koordination und überlebenswichtige Prozesse zu steuern.
- 3. Nervensystem: Das periphere Nervensystem verbindet Gehirn, Nerven und Muskeln – und sorgt für schnelle Reaktionen und optimale Gehirnleistung.
- 4. Gehirnnahrung: Die Nährstoffe Phosphatidylserin und Phosphatidylcholin unterstützen Gehirnzellen, fördern die Konzentration und stärken das Gedächtnis.
- 5. Gehirn (im Alter fit halten: Eine gesunde Ernährung, Bewegung und mentales Training helfen, die Gehirngesundheit im Alter zu erhalten und Demenz vorzubeugen.
Gehirn Aufbau und Struktur: So ist das menschliche Gehirn aufgebaut
Das menschliche Gehirn ist in verschiedene Bereiche unterteilt, die jeweils spezifische Aufgaben erfüllen. Grob lässt es sich in das Großhirn, das Kleinhirn und den Hirnstamm unterteilen.
1. Großhirn (Cerebrum):
Das Großhirn ist der größte Teil des Gehirns und besteht aus zwei Hemisphären – der linken und der rechten Gehirnhälfte. Diese Hemisphären sind durch den sogenannten Balken (Corpus callosum) verbunden und übernehmen unterschiedliche Funktionen. Die linke Gehirnhälfte ist in der Regel für die sprachlichen und analytischen Aufgaben zuständig, während die rechte Gehirnhälfte für kreative und emotionale Prozesse verantwortlich ist.
2. Kleinhirn (Cerebellum):
Das Kleinhirn befindet sich unterhalb des Großhirns und ist vor allem für die Koordination von Bewegungen sowie für das Gleichgewicht zuständig.
3. Hirnstamm:
Der Hirnstamm verbindet das Gehirn mit dem Rückenmark. Er kontrolliert grundlegende lebenswichtige Funktionen wie die Atmung, den Herzschlag und den Schlaf-Wach-Rhythmus.
Wie das Gehirn arbeitet: Die wichtigsten Funktionen im Überblick

Das Gehirn ist ein äußerst komplexes Organ. Zu den wesentlichen Funktionen gehören:
- Denken und Verstehen: Es ermöglicht uns, Informationen zu verarbeiten, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen.
- Erinnerung: Das Gehirn speichert Erinnerungen, die es uns erlauben, aus der Vergangenheit zu lernen und diese in der Zukunft zu nutzen.
- Emotionen: Es reguliert unsere Gefühle und ist entscheidend für unsere emotionale Reaktion auf die Umwelt.
- Steuerung von Bewegungen: Das Gehirn leitet Befehle an Muskeln weiter, um Bewegungen auszuführen.
Peripheres Nervensystem: Verbindung zwischen Gehirn und Körper
Neben dem zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) spielt das periphere Nervensystem eine entscheidende Rolle bei der Kommunikation innerhalb des Körpers. Es besteht aus einem Netzwerk von Nerven, die Informationen vom Gehirn zu den Gliedmaßen und umgekehrt tragen. Es steuert und überwacht alle bewussten und unbewussten Körperfunktionen.
Häufige Gehirnerkrankungen: Symptome, Ursachen und Prävention
1. Demenz/Alzheimer:

Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen, bei denen Gedächtnis, Denken und Orientierung nachlassen – also ein Syndrom mit vielen möglichen Ursachen. Sie beeinträchtigt das Alltagsleben der Betroffenen erheblich.
Alzheimer hingegen ist die häufigste Form der Demenz (etwa 60–70 % der Fälle) und wird durch Eiweißablagerungen im Gehirn (Beta-Amyloid und Tau) verursacht, die zum Absterben von Nervenzellen führen.
Natürliche (Alzheimer-)Demenz-Prävention:
Die sogenannte MIND-Diät, welche die Vorteile der mediterranen Ernährung und der DASH-Diät kombiniert, kann gezielt die Gehirngesundheit zu unterstützen. DieMittelmeerdiät basiert auf viel Gemüse, Fisch, Olivenöl und Hülsenfrüchten, während die DASH-Diät („Dietary Approaches to Stop Hypertension“) eine salz- und fettarme Ernährungsweise zur Blutdrucksenkung ist. Rotes Fleisch, Süßigkeiten und frittierte Speisen sollten hingegen möglichst selten auf dem Speiseplan stehen.
Beobachtungsdaten zeigen, dass eine moderate Einhaltung der MIND-Diät das Alzheimer-Risiko senken. (Morris, MC et al., Alzheimer’s & Dementia, 2015)
B-Vitamine (B6, B12, Folat): Bei älteren Menschen mit leichter Gedächtnisschwäche kann die Gehirnschrumpfung durch B-Vitamine, die den Homocysteinspiegel senken, verlangsamt werden. (Smith, AD et al., PLOS One. 2010 Sep 8;5(9):e12244.)
2. Depression:
Depression ist eine psychische Erkrankung, die durch anhaltende Niedergeschlagenheit, Interessenlosigkeit und Antriebslosigkeit charakterisiert ist. Sie beeinflusst neben der Stimmung auch verschiedene körperliche Funktionen.
Natürliche Depressions-Prävention:
Die Auswertung von 26 Studien mit über 2000 Teilnehmenden zeigte, dass Omega-3-Fettsäuren mit hohem EPA-Anteil (mind. 60 %, bis 1 g/Tag) die Symptome von Depressionen deutlich lindern können. (Liao. Y. et al., Translational Psychiatry, 2019 Aug 5;9(1):190.)

Eine verminderte Konzentrationsfähigkeit kann aufgrund von Stress, Schlafmangel oder anderen psychischen und physischen Belastungen auftreten und beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit.
Eisenmangel/Anämie kann ein Grund für Konzentrationsschwäche sein. Eine entsprechende Eisen-Supplementation kann Aufmerksamkeit und Konzentration verbessern, besonders bei Frauen mit Eisenmangel. (Falkingham, M. et al., Journal of Nutrition, 2010 Jan 25;9:4.)
4. Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS):
PTBS tritt nach traumatischen Erlebnissen auf und ist gekennzeichnet durch Flashbacks, emotionale Taubheit und Schlafstörungen.
Natürliche PTBS-Prävention:
Eine US-Studie mit 191 Teilnehmerinnen zeigte, dass die Ernährung und das Darmmikrobiom eng mit PTBS-Symptomen verbunden sind. Personen, die sich nach dem Vorbild der MIND- bzw. Mittelmeerdiät ernährten – also viel Gemüse, Obst und Fisch und wenig rotes oder verarbeitetes Fleisch konsumierten – wiesen weniger PTBS-Beschwerden auf.
Zudem hat die Darmbakterienart Eubacterium eligens eine scheinbar schützende Rolle, da sie häufiger bei einer mediterranen Ernährungsweise vorkam und mit einer besseren psychischen Gesundheit in Zusammenhang stand. (Ke, S. et al., Nature Mental Health 1, 900–913, 2023)
5. Psychose:
Eine Psychose ist eine schwere psychische Störung, bei der die Realität verzerrt wahrgenommen wird, was zu Halluzinationen und Wahnvorstellungen führen kann.
Die Einnahme von Folat und Vitamin B12 kann dazu beitragen, negative Symptome bei Schizophrenie zu lindern. Wie gut die Behandlung wirkt, hängt jedoch von den individuellen genetischen Voraussetzungen für die Aufnahme von Folat ab – ein Hinweis darauf, dass maßgeschneiderte Therapien in diesem Bereich besonders sinnvoll sein könnten. (Roffman, JL et al., JAMA Psychiatry. 2013 May;70(5):481-9.)
Gehirn-Nährstoffe: Die Rolle von Phosphatidylserin und Phosphatidylcholin
Phosphatidylserin (PS) und Phosphatidylcholin (PC) sind Phospholipide, die als essentielle Bestandteile der Zellmembranen fungieren. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Zellstruktur im Gehirn und unterstützen die Kommunikation zwischen den Nervenzellen. Studien deuten darauf hin, dass eine Zufuhr dieser Stoffe die kognitive Funktion
Da PS besonders viel DHA (eine Omega-3-Fettsäure) enthält, kann eine DHA-reiche Ernährung die PS-Bildung im Gehirn fördern und damit Gehirnfunktion und Signalübertragung positiv beeinflussen. Studien deuten darauf hin, dass PS-Supplemente Gedächtnisfunktionen bei kognitiven Einschränkungen verbessern können. (Kim, HY et a., Progress in Lipid Research, 2014 Oct;56:1-18.)
Phosphatidylcholin
Eier enthalten freies Cholin und auch Phosphatidylcholin, das im Körper wiederum zu Cholin abgebaut wird. Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die regelmäßige Einnahme von 300 mg Eigelb-Cholin pro Tag (ca. 2 große Eier täglich) das verbale Gedächtnis und damit die geistige Leistungsfähigkeit verbessern kann. (Yamashita, S. et al., Lipids in Health and Disease, 2023 Jun 20;22(1):75.)
Das Gehirn – ein Wunderwerk, das wir schützen müssen
Das menschliche Gehirn ist ein komplexes und hochintegriertes Organ, dessen Funktionen für unser tägliches Leben unverzichtbar sind. Ob Denken, Bewegung oder Emotionen – das Gehirn ist das Zentrum aller Aktivitäten. Pflege und Schutz des Gehirns durch einen gesunden Lebensstil.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Gehirn und Gehirngesundheit
Kann man die Gehirnleistung trainieren?
Ja! Regelmäßiges Lernen, Lesen, Musizieren oder Rätsellösen fördert neue neuronale Verbindungen und hält das Gehirn (auch bis ins hohe Alter) fit.
Wie kann man Demenz vorbeugen?
Durch geistige Aktivität, Bewegung, gesunde Ernährung (v. a. mediterran) und ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren, B-Vitaminen und Phosphatidylserin.
Was passiert bei einer Depression im Gehirn?
Die Balance der Neurotransmitter ist gestört – das Gehirn produziert zu wenig „Glücksstoffe“ wie Serotonin und Dopamin.
Welche Nährstoffe sind besonders wichtig für die Gehirnfunktion?
Wie kann das Gehirn im Alter optimal unterstützt werden?
Zusätzlich zu einer nährstoffreichen Ernährung verbessert moderate Bewegung die Durchblutung, während geistige Aktivitäten wie Rätsellösen die neuronale Leistung fördern. Auch soziale Kontakte und ausreichend Schlaf halten das Gehirn fit.
Warum ist das Gehirn das komplexeste Organ unseres Körpers?
Das Gehirn steuert alle körperlichen und geistigen Prozesse und ermöglicht Denken, Bewegung und Emotionen. Milliarden von Nervenzellen vernetzen sich zu einem hochdynamischen System, das sich laufend anpasst – ein echtes Wunderwerk der Natur.